Mio asked a few artists and designers to write exercises and interventions that they do when feeling lonely or lost.
She got some interesting results.
Below is my exercise – Being an octopus – that I enjoy doing when I feel stressed. I recorded it as an audio guide. The German language version is below the fold.
Being an Octopus
Imagine yourself as an octopus inhabiting the landscape of your body. Think about the place in your body where it feels comfortable, where it feels at home, this octopus. My octopus lives in the back of my head, warming my neck. Where could the nest of your octopus be?
Now imagine this octopus floating in the landscape of relationships. There are other octopuses, objects, or situations floating around it. Each of your eight arms is reaching out to different directions. Each one is holding something. Or touching another octopus. Holding a situation. Repelling something. Playing with something.
Think of the situations you are currently dealing with and let the octopus hold them. Picture the octopus arm as it holds, or tries to hold such a situation. Maybe there is nothing to hold? Maybe the grip is particularly tight? Who is holding the situation at the other end? Or is the octopus arm touching another octopus’s arm directly? Maybe the octopus is holding on to something? Or is being held? The octopus has eight arms with which it can grab hold of things. Go through each of them and imagine up to eight situations.
Now, let go of them one by one. Imagine the octopus letting go of a situation. Whatever the octopus lets go of doesn’t fall or disappear, it stays where it was. Let your octopus arm contract, curl up. Go through all the situations you imagined one by one. Release your grip on them, let them stay where they were, roll up your octopus arm and withdraw.
Now all the octopus arms are rolled up. The octopus is floating, unconnected, with its arms comfortably curled up under its body. Sense how that feels. Does it feel airy and bright? Warm and protected? Allow yourself to linger in this state for a while.
Now start to roll out one of your arms again. Touch whatever you like, not necessarily what you’ve held before. Explore it. Caress it. Hold on to it if it feels right. Or go on to find something else.
Repeat this procedure several times with the free arms, but make sure to let one or two arms remain unconnected. They are free to explore yourself and the world.
Feel yourself connected again. Listen to how that feels.
Sense how it feels to know that your octopus arms could let go or grab hold of something again at any time.
Deutsche Version:
Oktopus sein
Stelle dir vor, du wärst ein Oktopus, der irgendwo in der Landschaft deines Körpers wohnt. Überlege dir, wo sein Zuhause in dieser Landschaft sein könnte, wo er sich wohl fühlt, dieser Oktopus. Mein Oktopus lebt im hinteren Bereich des Kopfes, und wärmt mir den Nacken. Wo könnte das Nest von deinem Oktopus sein?
Stelle dir diesen Oktopus nun vor, wie er in der Landschaft von Beziehungen schwebt. Um ihn herum schweben andere Oktopusse, oder Gegenstände oder Situationen. Jeder von deinen acht Armen ist in eine andere Richtung ausgestreckt und hält etwas fest. Hält einen anderen Oktopus am Arm. Oder eine Situation. Wehrt etwas ab. Spielt mit etwas.
Erinnere dich an die Situationen die dich gerade beschäftigen, und lasse den Oktopus diese halten. Lasse vor deinem inneren Auge erscheinen, wie der Oktopusarm diese Situation hält, oder zu halten versucht. Vielleicht ist da nichts zu halten? Vielleicht ist der Halt besonders fest? Wer hält die Situation am anderen Ende? Oder hält der Oktopus-Arm direkt einen anderen Oktopus-Arm? Oder stützt sich? Wird gestützt? Der Oktopus hat acht Arme, mit denen er halten kann. Gehe bis zu acht Situationen in deiner Vorstellung durch.
Nun, lasse sie nach und nach los. Stelle dir vor, wie der Oktopus eine Situation loslässt. Sie fällt nicht, sie bleibt da stehen wo sie war. Und dein Oktopusarm geht zurück, rollt sich ein. Gehe alle Situationen durch, die du dir vorgestellt hast. Lasse sie los, lasse sie stehen, rolle den Arm ein.
Nun sind alle Arme vom Oktopus eingerollt. Der Oktopus schwebt, unverbunden, mit den Armen wohlig unter den Körper gerollt. Spüre hin, wie es sich anfühlt. Leicht und angenehm. Bleibe in diesem Zustand eine Weile.
Nun fange an, einen Oktopus-arm wieder auszurollen. Fasse das an, was dir gefällt, nicht unbedingt das, was du vorher gehalten hast. Erkunde es. Streichle es. Halte es fest, wenn es passt. Oder suche etwas anderes.
Wiederhole diesen Vorgang mehrere Male mit den freien Armen, aber achte darauf, dass am Ende ein oder zwei Arme noch frei bleiben. Zum Erkunden von sich und der Welt.
Spüre dich wieder verbunden. Höre hin, wie sich das anfühlt.
Fühle, wie es sich anfühlt, zu wissen, dass jederzeit deine Oktopusarme wieder loslassen oder wieder halten könnten.
Einsamkeit ist, die Oktopus-Arme in alle Richtungen auszustrecken und nichts zu finden. Allein sein ist, die Arme eingerollt zu lassen und zu spüren, du könntest sie wieder ausrollen. Manchmal hat der Oktopus aber auch alle Arme besetzt und kann sich um nichts neues mehr kümmern.